Fusion Kreise Biberach und Iller

Die Schützenkreise Biberach und Iller schließen sich zusammen
Hannelore Lange: Ein Meilenstein in der Geschichte des WSV

Es war ein historischer Tag im Schützenheim des SV Oberstetten: Erstmals schlossen sich zwei Kreise im Württembergischen Schützenverband (WSV) auf freiwilliger Basis zusammen und bilden nun den Schützenkreis Biberach-Iller mit 23 Vereinen.

Oberstetten. Nicht umsonst bezeichnete Hannelore Lange, die württembergische Landesoberschützenmeisterin und Vizepräsidentin des Deutschen Schützenbundes, die Fusion hinterher als “Meilenstein in der Geschichte” des WSV. Vorausgegangen waren monatelange Verhandlungen zwischen den Führungsgremien der beiden Schützenkreise Biberach und Iller, unterstützt mit Rat und Tat von der Verbandsspitze.
Die Initiative war vom kleineren Iller-Kreis aus personellen und sportlichen Gründen ausgegangen. Nun trafen sich die Delegierten der beiden Kreise in Oberstetten und hielten zunächst zwei getrennte Versammlungen ab, in denen nach einer kurzen Aussprache darüber abgestimmt wurde, ob der Zusammenschluss angestrebt werden soll oder nicht. Das Ergebnis war überwältigend: Die Delegierten des Schützenkreises Biberach sprachen sich zu hundert Prozent für die Fusion aus, auf der Seite des Schützenkreises Iller war nur einer von 32 Delegierten dagegen.
Damit war der Weg frei für die gemeinsame Gründungsversammlung, die reibungslos über die Bühne ging. Dieses Mal war die Zustimmung zur Fusion sogar hundertprozentig. LOSMin Hannelore Lange übernahm die Leitung der Wahlen für das neue Führungsgremium. Einstimmig votierten die Delegierten der beiden Kreise in geheimer Wahl für Johannes Burghart aus Illerbachen, den bisherigen KOSM Biberach, zum neuen Kreisoberschützenmeister des Kreises Biberach-Iller auf vier Jahre. Der bisherige KOSM Iller, Harald Kächler, erhielt bei der geheimen Wahl zum ersten Kreisschützenmeister auf zwei Jahre 95 von 96 Stimmen. Einstimmig fiel das Votum für Hartmut Losert (Oberstetten) als zweiten Kreisschützenmeister auf vier Jahre aus. In offener Abstimmung wählten die Delegierten unisono Robert Dorf (Haslach) zum Kreisschatzmeister, Maria Burghart (Illerbachen) zur Kreisschriftführerin und Alfons Merk (Reinstetten) zum ersten Kreissportleiter. Sein Stellvertreter Thomas Brugger (Dietenheim) wird später vom neuen Kreisausschuss bestimmt, ebenso der Webmaster Jürgen Spille (Dettingen). Die neuen Kreisjugendleiter werden von der nächsten Jugendversammlung gewählt.
Wie schon zuvor in den getrennten Versammlungen segneten die Delegierten die neue Kreissatzung und Finanz- und Verwaltungsordnung ab. Eventuelle Nachbesserungen sind dann Aufgabe des neuen Kreisausschusses.
Sichtlich erfreut nahm der KOSM des neugegründeten Schützenkreises Iller, Johannes Burghart, die eindeutigen Ergebnisse zur Kenntnis und betonte: “Wir haben immer mit offenen Karten gespielt.” Auch der bisherige KOSM Iller, Harald Kächler, wies auf die Transparenz der Entscheidungsfindung hin.
Die eindeutigen Wahlergebnisse, so LOSMin Hannelore Lange, seien ein Beweis für die starke Führungsmannschaft, die der neue Kreis Biberach-Iller aufzubieten habe. Die Fusion sei aus der Basis entstanden, sagte Hannelore Lange in Oberstetten: “Ihr Mitglieder habt euch selbst entschieden.”
Bezirksoberschützenmeister Leonhard Schunk empfand eine gewisse Wehmut angesichts des Endes der Selbstständigkeit Schützenkreises Iller, schließlich war er ja selbst zehn Jahre dessen KOSM. 1969 war der Kreis Iller in Kirchberg federführend von Rudolf Schreier (Dettingen) gegründet worden. Doch Schunk betonte zugleich: “Das ist ja kein Ende, sondern ein Neuanfang und damit ein historischer Tag.”